Die Ausgangslage nutzen

Gute Gründe und            weniger gute Gründe für       die Raumnutzungskennzahl

 

Die nachfolgende Information wurde im Juli 2014 an die Aussteller des Caravansalon, sowie an die Redaktionen der Wohnmobil Publikationen und Automobilclubs gesendet.

 

Es gab einige Reaktionen von Redaktionen. 

Es werden mittlerweile viele detailiertere Angaben über die Maße gemacht. Daraus lässt sich der Raum berechnen.

Vergleichende Angaben im Sinne der Raumnutzungskennzahl sind noch nicht umgesetzt.

 

Vermutlich war das Wort Vergleichbarkeit im ersten Satz schon falsch gewählt, um einen Verkäufer anzusprechen, der verkaufen muss.

Der Verkäufer will möglichst ein Alleinstellungsmerkmal für seine Produkte.

 

Der Satz hätte heißen können:

... anbei möchte ich Ihnen ein Konzept für die Darlegung der einmaligen Ingenieursleistung Ihres Hauses und der Überlegenheit Ihrer Wohnmobile bezüglich des genutzten Raumes vorstellen.

Wäre dann die Resonanz größer gewesen ?

Vermutlich auch nicht.

Denn die Aufgabe der Raumnutzungskennzahl ist es, die Ingenieursleistung der Raumplanung und Raumnutzung eines Fahrzeuges mit nachvollziehbaren Kennzahlen offenzulegen und vergleichbar zu machen.

 

In Gesprächen mit erfahrenen Wohnmobilfahrern werden die Entwicklungen ähnlich gesehen und teilweise sehr heftig kommentiert.

 

Aber lesen Sie selbst.

 

Rechts die 17 Jahre genutzte Ausgangslage aus dem Jahr 2000. Damals wurde der Raum der käuflichen Fahrzeuge von der Stange weitgehend mit einen möglichst großen Nutzen für den Käufer geplant.

15 Jahre später hat sich der Raum der in Frage kommenden käuflichen Fahrzeuge in kleinen und großen Dingen stark verändert. Mangels eines geeigneten käuflichen Nachfolgers der Ausgangslage musste dann die links stehende Notlösung geplant werden.

Beide Fahrzeug haben die noch gut parkbare annähernd gleiche Länge und Breite von circa 710x225cm

Das, was sich in 18 Jahren bewährt hatte, wurde in die Notlösung übernommen und wenn möglich, optimiert.

Alles das, was in der Ausgangslage nicht funktionierte, unzuverlässig, alltagsuntauglich, unnötig kompliziert, technisch schlecht ausgeführt oder reparaturanfällig war oder für das es schon nach wenigen Jahren keine Ersatzteilversorgung mehr gab, wurde weitestgehend, wenn möglich, durch technisch einfachere, hochwertigere oder langlebigere Bauteile ersetzt.

Oder, wenn möglich, bestenfalls ganz weggelassen.

 

25. Juli 2014

 

Sehr geehrter Hersteller im Bereich Wohnmobil,
anbei möchte ich Ihnen ein Konzept für die Vergleichbarkeit des genutzten Raumes in Wohnmobilen vorstellen.
Arbeitstitel: Raumnutzungskennzahl für Wohnmobile

Der Anlass für die Erarbeitung einer Raumnutzungskennzahl für Wohnmobile ist folgender:
Ich habe mir im Jahr 2000 mein erstes Wohnmobil gekauft.
Einige Monate Wohnmobilmagazine lesen waren die theoretische Vorbereitung.
Bei einem Besuch auf der Caravan in Düsseldorf bestieg ich unzählige Wohnmobile.

Es gab Grundrisse mit unterschiedlichen Schwerpunkten: Große Sitzgruppen, große Küchen, große Stauräume, viele Kinder, etc.
Trotz aller Unterschiede hatten die Hersteller für die Grundrisse übergeordnete Gemeinsamkeiten in der Konzeption der Grundrisse beworben.

Optimierung der Fahrzeuglänge
Eine gemeinsame Aufgabe für die Hersteller war, die kostbare Länge des Wohnmobiles so effizient wie möglich zu nutzen.
Die Bezeichnungen der Wohnmobile hatten meist auch die Gesamtlänge im Namen.
Es war eine Herausforderung für viele Hersteller auf 6 Meter alles zu bieten was ein Wohnmobile haben muss.
6,50 Meter war schon groß genug für 2 Kinder .
7 Meter boten 6 Personen Platz zum Schlafen.
Über 7 Meter fing oftmals die Luxusklasse an. Was auch ganz einfach bedeutet, mit 7+ Meter kannst du in einer Stadt so gut wie nirgends mehr parken. Jedenfalls nicht mehr da, wo sonst Autos stehen.
Heute bieten einige Premiumhersteller gar keine Wohnmobile mit 7 Meter Länge an.
Heute bieten einige Hersteller keine Alkovenmodelle mehr an.

Nein, heute bieten einige Hersteller den früheren Grundriss des Alkovenfahrzeuges als Teilintegrierten an, und bauen dann das im Alkoven verlorene Bett als Hubbett über der Sitzgruppe ein. Idealerweise so, dass die Türe bei herabgelassenem Bett nicht mehr aufgeht.

Optimierung des Raumes
Die zweite Herausforderung für die Hersteller war, auf einer gegebenen Gesamtlänge eines Wohnmobiles, möglichst viel Nutzfläche in den Grundriss einzuplanen bzw. hervorzuzaubern. Wie schafft man es, längere Betten, größere Heckgaragen, größere Küchenarbeitsflächen, größere Sitzflächen, größere Kleiderschränke, und mehr Stauraum in einer gegebenen Fahrzeuglänge unterzubringen.

Schlechtwetternutzung
Eine andere wichtige Werbeaussage war die Schlechtwetternutzung, d.h. die gleichzeitige Nutzung durch mehrere Personen zur gleichen Zeit. Dies erreichte der Konstrukteur durch die Schaffung getrennt nutzbarer Wohnbereiche, Schlafzimmer, Sitzecken und die Einbeziehung der Fahrersitze.
Und natürlich durch viele Fenster und viel Licht.

Doppelnutzung
Die Doppelnutzung ist die Möglichkeit eine/n zur Verfügung stehende Fläche/Raum für unterschiedliche Zwecke zu nutzen.

 

Dusche als Kleiderschrank
Im Jahr 2000 wurde die Doppelnutzung der separaten Dusche als Kleiderschrank oder als Abstellraum in vielen Grundrissen angepriesen.

 

Alkoven zum Staufach
Der Alkoven bietet ohne Schlafnutzung großen permanenten Stauraum.

 

Heckklappe zur Durchreiche
Die Hecklappe in Verbindung mit einer Durchreiche zum Wohnraum wurde für den Transport langer Gegenstände, wie Segelmast und Ruder angepriesen.

 


Persönlicher Komfort und Luxus im Jahr 2000
Wenn auch im kleineren räumlichen Rahmen, sollten die Wohnmobile doch den gewohnten Komfort der Benutzer genügen.

 

Bettlänge 

Im Jahr 2000 war die Länge der Betten eine besonders wichtige Größe. Zu Recht, weil die ausreichende Länge eines Bettes die Grundvoraussetzung für Liegekomfort ist. 210cm, 215cm, 220cm Bettlänge können das bieten. Alle Querbetten haben über 2 Meter Länge

 

Zugang zu den Heckgaragen
Die Heckgaragen wurden immer Größer. Der Zugang von Beifahrerseite, Fahrerseite und vom Heck bieten die Möglichkeit, die Heckgarage auch wirklich komplett zu nutzen und vor allen bequem alle Dinge ein und ausladen zu können.

 

Separate Toilette mit Tür und Fenster
Einer der wichtigsten Errungenschaften, ins besonders im Hinblick auf die Nutzung eines Wohnmobiles durch mehrere Personen, war im Jahr 2000 eine separate Toilette mit richtiger Tür und einem eigenen Fenster.
Es galt als Luxus, auf dem stillen Örtchen seinen Gedanken nachhängen zu können und durch Tür und Fenster niemand anderen bei der Benutzung zu stören oder selbst gestört zu werden.

 

Kleiderschrank
Ein Kleiderschrank wurde im Jahr 2000 nicht als Luxus im Wohnmobil verkauft. Der Kleiderschrank braucht wenig Platz und funktioniert ziemlich einfach. Türe auf, Kleider rein. Türe zu. Der Kleiderschrank war eine Selbstverständlichkeit. Und der Kleiderschrank funktioniert auch so selbstverständlich wie man das von einem Kleiderschrank erwartet.

 

Glück gehabt oder Ingenieurskunst auf hohem Niveau
Ich fand im Jahr 2000 ein Wohnmobil von der Stange, welches in vielen Bereichen eine sehr effiziente Nutzung des Raumes bietet. Ich verbringe seit 14 Jahren nahezu alle Zeit außerhalb des Büros mit diesem Wohnmobil.
Über die Grundriss- und Detailplanung kann ich mich auch nach 14 Jahren noch täglich freuen.


Sicherlich sind bei einer fast täglichen Nutzung viel Handgriffe aus Gewohnheit einfach und vertraut, aber davon spreche ich nicht.
Ich spreche von messbarer Effizient der Raumnutzung gemessen in Zentimeter, Meter und Volumen.

 

Jetzt im Jahre 2014 ist ein neues Wohnmobile in meiner Planung.
Seit einigen Monaten beschäftige ich mich deshalb wieder mit dem aktuellen Angeboten zum Thema Wohnmobil, lese Magazine und durchsuche die Angebote der Hersteller im Internet.

Mit erstaunen stelle ich fest, dass sich in den 14 Jahren sehr vieles geändert hat.
Anstelle der Worte Raum, Platz, Nutzung, welche vor 14 Jahren die Werbeaussagen dominiert haben, hat sich ein Wort anscheinend über alle anderen an die Spitze der Hierarchie gearbeitet. Das Wort Raumgefühl. Und LUXUS.

Bad, Toilette, Raumbad oder Raumtoilette

Beobachtungen und Überlegungen zu Entwicklungen im Wohnmobilbau

Raumbad oder Raumtoilette,  Raumtoilette ohne Fenster, Raumtoilette mit integriertem Schlafzimmer ohne Fenster

 

Hier sind ein paar Überlegungen zum Raumbad und anderen Entwicklungen im Wohnmobilbau.
Die Bezeichnung Raumbad ist circa seit dem Jahr 2002 auf dem Markt. bekannt.

'Toilette geschlossen'
Der Grundriss des Raumbades war folgendermaßen: links separate Toilette und Waschbecken mit Tür, rechts separate Dusche mit Tür, dazwischen der Verbindungsgang von der Küche zum Schlafzimmer.

'Raumbad geöffnet'
Wurde die komplette Wand mit Tür der separaten Toilette komplett in Richtung Küche geöffnet, wurde dadurch der Durchgang zur Küche komplett geschlossen. Dadurch wurde der Gang ein Teil der Toilette.
Toilette, Waschbecken, Gang und Dusche ergaben einen gemeinsamen Raum.
Ohne zusätzliche Tür war jetzt auch das Schlafzimmer in dieses Raum integriert.
Toilette, Waschbecken, Gang, Dusche und Schlafzimmer bilden einen gemeinsamen Raum.
Das sogenannte Raumbad gibt ein tolles Raumgefühl.

Wollte sich jemand alleine auf die Toiletten zurückziehen, konnte er die Wand mit Türe der Toilette von der Position 'Raumbad geöffnet' in die Position 'Toilette geschlossen' bringen.
Die Toilette kann wieder geschlossen separat genutzt werden.
Die Funktion der Tür ist eine echte alternative Nutzung und ermöglicht dem Kunde zwischen der Funktion 'Toilette geschlossen' oder 'Raumbad geöffnet' zu wählen.

Der Begriff Raumbad ist aber nicht genau definiert.

 

Raumbad ohne separate Toilette, Raumbad permanent geöffnet, Raumtoilette
So wird unter der Bezeichnung Raumbad heute alles verkauft, was dem Kunden auf den ersten Blick den Eindruck vermitteln soll, er habe die Enge des Wohnmobiles verlassen und er befindet sich in einem Fünf Sterne Hotel. Das einzige was noch fehlt ist der Aufzug mit Liftboy.
Das Gefühl der Enge im Wohnmobil entsteht hauptsächliche durch Wände.

Wenn Wände weggelassen werden, dann entsteht Weite.
So sieht man heute häufig unter der Bezeichnung Raumbad einen Grundriss, welcher vergleichbar ist mit dem oben beschriebenen Zustand 'Raumbad geöffnet'.
Toilette, Waschbecken, Dusche und der Durchgang zwischen Küche und Schlafzimmer, befinden sich in einem Raum.
Da ergibt ein tolles Raumgefühl. Besonders wenn es sich um ein langes Wohnmobile handelt, wo der Sanitärbereich sowieso größer sein kann.

Es gibt jedoch keine Möglichkeit die Toilette zu schließen und damit separat zu nutzen.
Während der Nutzung der Toilette ist die gleichzeitige Nutzung des Durchganges nicht möglich.
Ebenso wird man wohl darauf verzichten zu duschen, wenn jemand auf der Toilette sitzt.
Es wird auch niemand sich am Waschtisch der Schönheitspflege hingeben, wenn jemand seine dringendes Geschäft tätigt.

Das heisst, der großzügige Grundriss des hier benannt als Raumbad ohne separate Toilette ist bezüglich der Nutzung in der Praxis wohl ganz anders, als es die großzügige Luxusbeschreibung zunächst vermitteln möchte.

Anstelle der alternativen Nutzung zwischen 'Toilette geschlossen' oder 'Raumbad geöffnet' wählen zu können, hat der Kunde den Zustand 'Raumbad permanent geöffnet'.
In diesem Fall würde anstelle des Begriffes Raumbad eher der Begriff 'Raumtoilette' sinnvoll erscheinen.

 

Raumtoilette ohne Fenster
Besonders irritierend für erfahrene Wohnmobilnutzer ist die Vorstellung, dass diese Raumtoiletten auch in der Version 'Raumtoilette ohne Fenster' produziert werden.

 

Raumtoilette mit integriertem Schlafzimmer ohne Türe
Auch so, beinahe hätte ich es vergessen.
Wir sprachen oben davon, dass bei der ursprünglichen Idee des Raumbades ohne zusätzliche Türe auch das Schlafzimmer mit in das Raumbad integriert ist.
Bei den Raumtoiletten gibt es tatsächlich auch die besonders reizvolle Version 'Raumtoilette mit integriertem Schlafzimmer ohne Türe'.
Wer möchte da so richtig schön lange ausschlafen, wenn die Toilette benutzt wird. Auch die Vorstellung das 4 Personen morgendlich und abendlich den kompletten Durchgang nacheinander für längere Zeit blockieren passt nicht so recht zum Begriff LUXUS.

Der Bezeichnung Raumbad für einen Grundriss 'Toilette ohne eigene Tür' ist irreführend uns sollte eine andere Bezeichnung bekommen, z.B. Raumtoilette.
In jedem Fall sollte ein Käufer wissen, dass es keine Möglichkeit gibt, sich in die Toilette zurückzuziehen und eine Tür hinter sich zu schließen.

Wenn sich jemand ein Wohnmobil mit 'Raumtoilettenschlafzimmer' wünscht, ist es legitim, dass eine Firma dieses Fahrzeug genauso herstellt.

Aber es erscheint andersherum.
Raumtoilettenschlafzimmer werden deshalb produziert, damit sich ein 5 Sterne Reisender im Wohnmobil gleich optisch wohl fühlt.
Wer würde da mit der Wahrheit der Wohnmobilpraxis herausrücken, dass es auch in einem 9 Meter WoMo für 250000 Euro eng hergeht und es ganz prima ist, sich auf einer geschlossenen Toilette ans offene Fenster zu setzen und die wunderbare Landschaft zu genießen.

Wenn sich jemand dann immer noch gegen eine geschlossene Toilette entscheiden möchte, könnte man ihm mitteilen, dass bei einem eventuellen Wiederverkauf des Wohnmobiles für viele erfahrene Interessenten die 'Raumtoilette' einen sofortigen Ausschluss aus der engeren Auswahl bedeutet.

Bettlänge oder Bettkürze

Überlegungen zur Bettlänge

Betten waren früher umso Länger umso Besser. Macht Sinn. Die Menschen werden immer Größer, da sollten auch die Betten immer größer werden.
Endlich mal richtig lange Ausschlafen im Urlaub.
Zum richtig lange Ausschlafen gehört auch das richtig lange Ausstrecken.
Und zum richtig lange Ausstrecken benötigt man ein richtig langes Bett.

In Jahr 2000 wurden die Bettlängen besonders angepriesen. War ja auch kein Problem. Ein Wohnmobil ist 220cm breit oder breiter. Da bleibt nach Abzug der Wände locker 210cm für die Bettlänge übrig. Oder sogar 215cm Bettlänge. Super.
Genauso ist das mit dem Querbett über der Heckgarage. 215cm Länge.

 


Der Luxus von getrennten Längsbetten
Der Luxus von getrennten Längsbetten liegt darin, nicht über den anderen drübersteigen zu müssen.
Dieser Luxus wir in den meisten Fällen damit erkauft, dass die Betten unter 200cm sind. Sogar nur 190 für den Mann und 185cm für die Frau. Das funktioniert nur mit Menschen unter 165cm oder mit Kindern oder mit Zwergen.

Der Luxus von Queensbetten
Statt einen Zugang hat das Queensbett Zugang von Betten Seiten. Da wird mit dem Zugang zum bequemen erreichen des Bettes vso viel wertvoller Platz verbraucht, dass für das Bett selbst nur sehr wenige Platz übrig bleibt. Auch hier ist die Breite und Länge der Betten oftmals das Gegenteil von Luxus. Kastenwägen mit einem durchdachten Grundriss haben oftmals mehr Bettlänge zu bieten als Längsbetten und Queensbetten. Besonders am Nutzen für einen einigermaßen guten Schlaf gehen die Queensbetten mit halber Rundung am Fußteil vorbei. Bei Länge 190cm funktioniert das bestenfalls in der Mitte des Bettes, und dann nur  für zwei Zwerge.

 

Der Luxus eines absenkbaren Bettes im Teilintegrierten.
Nachdem man im Teilintegrierten gemerkt hat, dass durch das Abschneiden des Alkoven nicht nur sehr viel Platz, sondern auch ein großes Bett verloren gegangen ist, kam die geniale Idee des Hubbettes auch im Teilintegrierten an.
Beim Integrierten blockiert das Hubbett nur die beim Parken nicht benötigten Fahrersitze. (Natürlich sind dies auch in den meisten Fällen Drehsitze für den Wohnraum. Aber die Personen die gerade schlafen, können nicht gleichzeitig Autofahren. Bleibt also nur zu bewerten, ob man das zum Schlafen notwendige Herunterlassen und nach dem Schlafen notwendige wieder Herauflassen des Hubbettes, sowie die Unmöglichkeit das Hubbett als Stauraum benutzen zu können, zusagt. Und ob man hinter der Windschutzscheibe schlafen möchte, statt hinter geschlossen Wänden. Die Windschutzscheibe ist im Winter kalt und im Sommer heiß.)
Das Hubbett im Teilintegrierten blockiert aber den gesamten Sitzbereich und den Tisch. In manchen Fällen wird durch das herunterlassen des Hubbettes auch noch die Ausgangstüre blockiert. Gibt es eigentlich keine Brandschutzbeauftragten für Wohnmobile ?

Eine Anfrage über die Ausgestaltung der Fluchtwege in Wohnmobilen ergab, dass ein Fluchtweg 100cm Höhe haben muss. Zusätzlich gelden die Fenster auch noch als Fluchwege.

 

 

 

Der Luxus keinen Kleiderschrank zu besitzen

Den Senioren wird durch den Einbau von Längsbetten erspart, beim Schlafengehen eventuell einmal übereinander steigen zu müssen.
Weil die Senioren ja so gebrechlich sind.
Allerdings verschwindet in vielen Fällen durch die Längsbetten der Kleiderschrank.
Also der Kleiderschrank verschwindet nicht ganz.
Man sieht den Kleiderschrank nur nicht mehr, er zieht gewissermaßen um.

Der Kleiderschrank zieht von der Stelle weg, an der man den Kleiderschrank im Stehen bestücken konnte.
Dort konnte man die Kleidungsstücke auf dem Bügel im Stehen erhobenen Hauptes sehen, man konnte die Kleidungsstücke zum Auswählen von Links nach rechts schieben und sich dann das Kleidungsstück seiner Wahl einfach herausnehmen.
Nach dem Gebraucht konnte man das Kleidungsstück auf die gleiche Art wieder in den Schrank hineinhängen, nur diesmal auf die andere Seite weil dort jetzt die Herbstsachen hängen sollen, weil Männersachen links,  Frauensachen rechts sind, oder weil der Besitzer des Kleidungsstück es gerade so will.

Jackenverwahr-Grundrissbereich oder Die Jackenverwahr-Location

Diese wunderbare Eigenschaft des Kleiderschranke geht beim Umzug an die neue Location leider verloren.
Denn der Kleiderschrank zieht unter die Längsbetten um.
Das heisst zum einen, Sie müssen sich jetzt Bücken, um an die Kleider heranzukommen. Bücken ist vielleicht etwas zu unsportlich ausgedrückt, Sie müssen auf die Knie gehen.
Da der Kleiderschrank jetzt aber gar kein Kleiderschrank mehr ist, sonder eher ein Platz zum Verbringen von Kleidern, hängen die Kleider jetzt nicht mehr nebeneinander, sondern hintereinander.
Das heisst, sie sehen nur das vorderste Stück Kleid.
Also Kleid ist auch wieder nicht richtig.
Die Höhe geht ja nur vom Boden bis zur Bettunterkante und das sind mal gerade ein Meter.
Es passen also nur noch Jacken hinein. Und Hemden und Hosen.
Weil Kleider nicht mehr hineinpassen, kann der Platz nicht mehr Kleiderschrank heissen.
Deshalb wäre Jackenschrank schon eine etwas trefflichere Beschreibung. Oder Hosenschrank.
Allerdings erwartet man beim Wort 'Schrank', dass die Kleiderbügel, im Falle eines Jackenschrankes die Jacken, nebeneinander aufgehängt werden können.
Aber auch das ist in vielen Fällen nicht so.
Die Kleiderbügel können aus Platzmangel nicht nebeneinander aufgehängt werden.
Deshalb werden die Kleiderbügel HINTEREINANDER  aufgehängt.
Deshalb wäre hier in der Sprache eines Grundrisskonstrukteurs als Arbeitstitel die Bezeichnung Jackenverwahr-Grundrissbereich angebracht.
Das ganze sollte natürlich wieder nach Luxus und weiter Welt klingen.
Wie wäre es deshalb mit Jackenverwahr-Location. Klingt besser. Eine Kombination aus Luxus und Luxus-Loft.
Das bewahrt dem Käufer auch davor, irgendwelche althergebrachten Erwartungen an den Nutzwert dieser neuen Bezeichnung im Grundriss eines Wohnmobiles zu stellen.  
Weil Erstkäufer ja gar nicht wissen, dass es früher schon mal richtige Kleiderschänke in Wohnmobilen gab, werden diese auch keinen Kleiderschrank im Wohnmobil erwarten oder vermissen.
Genau so wenig werden die Erstkäufer richtig lange Betten vermissen. Weil die Schlaflocation und die Jackenverwahr-Location sind ja eine Einheit. Das muss so sein. Das Wohnmobil hat doch nur 7,48 Meter Gesamtklänge.
Nein, lange Betten und richtige Kleiderschränke gibt es im Jahr 2014 erst ab 10 Meter Wohnmobillänge.
Wer sind eigentlich die Zielgruppe für diese Fahrzeuge ?
Ehepaare, auf jeden Fall Erstkäufer und Leute, die mit dem Teilintegrierten richtig Sprit sparen wollen.
Ja, und Höhe wollen die auch noch sparen. Also Fahrzeughöhe. Aber dazu später mehr.

Kopieren ja, aber nur mit Verbesserungen
Da die Schwarm-Intelligenz dadurch entsteht, dass sich viele Hersteller fast alles nachmachen, erscheint dieser Jackenverwahrgrundrissbereich auch in Grundrissen ohne Längsbetten. Aber Nachmachen ohne Verbesserung ist unter der Ehre eines echten Konstrukteurs.
Der Konstrukteur für Luxuswohnmobile wertet in seinem Grundriss den Jackenverwahrgrundrissbereich in einer Luxusversion auf, nämlich in der Form des Kleiderverwahrgrundrissbereiches. Auch hier hängen die Kleidungsstücke hintereinander, aber es können eben auch längere Kleidungsstücke wie z.B. Kleider hintereinander gehängt werden.
Cool. Oder ?

Die verlorene Heckgarage

Überlegungen zur Heckgarage der das Heck abhanden gekommen ist

Die Erfindung der Heckgarage im WoMo ist genial.
Stauraum wo sonst geschlafen wird. Umso größer, umso besser.
Damit der Stauraum in der Heckgarage auch nutzbar wird, muss man Zugang zur Heckgarage bekommen.
Umso mehr Zugänge zur Heckgarage existieren, umso einfacher ist die Nutzung der Stauraumes in der Heckgarage.

Der Zugang zum Heckgarage ist über das Heck des Fahrzeuges am einfachsten.
Dort ist der Stauraum in seiner ganzen Breite von circa 220cm einfach zu bestücken.

Nahezu genial erscheint die Idee, in der Heckgarage eine Durchreiche zu machen, welche direkt in den Gang des Wohnbereiches führt.
Jetzt kann durch Öffnen der Heckgarage und durch Öffnen der Durchreiche in den Wohnbereich eine Lademöglichkeit geschaffen werden, welche nur durch die Länge des gesamten Wohnmobilinnenraumes begrenzt ist.
Bei einem 7 Meter WoMo können zum Beispiel Gegenstände in der Länge von sage und schreibe 6 Meter geladen werden.
Zum Beispiel Nut- und Feder Bretter. Oder Dachrinnen. Oder Metallprofile. Oder Dachbalken.
Ist es aber nicht vielleicht zuviel verlangt, dass WoMo Konstrukteure bei der Planung den Transport von Baustellengegenständen mit berücksichtigen sollen ?
Natürlich wäre das zuviel verlangt. Ich habe nur diese Beispiele gewählt, weil ich diese schon in meinem WoMo transportiert habe.

Ich habe ganz vergessen, dass der Wohnmobilfahrer der gehobenen Zielgruppe lediglich von zu Hause über die Autobahn zu seiner Jacht am Mittelmeer fährt. Bestenfalls ist noch ein Abstecher in der Oper eingeplant. Natürlich immer mit eigenem Busparkplatz.
In der Urlaubspraxis könnte es aber doch auch mal vorkommen, dass die gehobene Zielgruppe einen Mast von einem Segelboot oder einem Surfbrett, Angelruten oder Ruder im Wohnmobil transportieren möchten.
Und da wäre die Heckklappe und die Durchreiche zum Wohnraum doch auch für diese Zielgruppe sinnvoll.


Aus
Design folgt der Funktion / Design follows function
wird
Design zerstört die Funktion / Design destroys function
 
Der Platz für eine Durchreiche ist in jedem WoMo mit Heckgarage vorhanden.
Die Nutzung wäre prinzipiell immer möglich.
Doch leider ist der Zugang über das Heck bei vielen Wohnmobilen nicht mehr möglich.
Das Heck vieler Wohnmobile ist ein von Designerbüros gestyltes Gesamtkunstwerk geworden, auf dem sich neben den überdimensionierten Verzierungen der Heckleuchten noch weitere gebrauchswertlose Verschnörkelungen den Platz auf dem Heck aufteilen.
Das Heck gehört den Designer und nicht mehr den Konstrukteuren. Sonst würde im Heck wenigstens die technische Möglichkeit bestehen, eine Heckklappe nachzurüsten zu können.
Bei vielen Heckgaragen wird das eigentliche Heck von Innen schon durch Kabelbäume etc. teilweise zugebaut, so dass eine Heckklappe ohne größere konstruktive Änderungen überhaupt nicht mehr möglich ist.
Früher war das einfach. Loch in das Heckschneiden. Rahmen der Klappe einsetzen. Fertig.

Angesichts dieser Entwicklung stellt sich die Frage: Gehört das Heck eigentlich dem Käufer des Wohnmobiles oder ist es die lebenslange Kommunikationsfläche des Herstellers für die ineffiziente Grundrissplanung seiner Fahrzeuge.


Diese Art der Stauräume sollten deshalb nicht mehr Heckgarage heißen, wenn vom Heck aus kein Zugang mehr zu dieser Stauraum möglich ist.
Sie könnten nach der Art der Nutzung etwa heißen: Seitenstauraum im hinteren Bereich des Fahrzeuges mit erschwertem Lademöglichkeiten ohne Durchreiche.

Wiederverkaufbarkeit

Wiederverkaufbarkeit von Wohnmobilen für Kunde und Händler

Häufig wird von Herstellern und Verkäufern folgende Aussage getroffen:
Wenn die Kunden es nicht kaufen würden, würden wir es nicht produzieren.
Durchaus nachvollziehbar aus Verkäuferseite.
 
Auch wenn gewisse Eigenschaften für den Erstkäufer prima funktionieren ( Menschen mit der Körpergröße 165cm kommen mit der Bettlänge von 185cm durchaus zurecht) kann diese Eigenschaft im Gebrauchtwagenmakt schwer verkäuflich sein ( Menschen mit Durchschnittsgröße 185cm werden auf Betten mit 190cm nicht glücklich)    

Das heisst: Sowohl für Privatpersonen als auch für Wohnmobilhändler wird es schwerer sein, Grundrisse mit eingeschränkten Nutzungsmöglichkeiten wieder gut oder überhaupt zu verkaufen.
Ein Erstkäufer wird es toll finden, dass bei einem modischen Teilintegrierten das Hubbett über die Sitzgruppe herunterfährt und dadurch zusätzliche Schlafmöglichkeiten geschaffen werden. Das dabei die Benutzung der Sitzgruppe unmöglich wird, sowie die Türe versperrt wird, nimmt er als Gegeben hin.

Wenn jemand etwas Erfahrung hat weiss er, dass es da eine andere Lösung gibt: Nennt sich Alkoven. Ist nur im Moment etwas aus der Mode gekommen weil da ja die große Beule vorne drauf ist. Aber auch das Ehepaar in der Zielgruppe wird eventuell merken, dass 3 Quadratmeter permanenter Stauraum im Alkoven in vielen Situation auf einer Reise sehr praktisch sein können.

Abgesehen davon wirft der Alkoven bei hochstehender Sonne immer einen eigenen Schatten auf die Windschutzscheibe und das Fahrerhaus. Gerade im Sommer, wenn viele Fahrzeuge genutzt werden, ein nicht zu unterschätzender Vorteil des Alkoven.

Raumnutzung-Kennzahlen

Ich möchte am Beispiel Toilette/Waschraum/Dusche die Idee der Raumnutzung-Kennzahlen exemplarisch darstellen.
In der Gestaltung des Bades gibt es einige Möglichkeiten, welche in der Praxis für die Nutzung von großer Bedeutung sind.

Beispiel Toilette/Waschraum
Zuerst stellt sich die Frage: Wie viel Grundfläche wird für eine spezielle Nutzung benötigt.
Beispiel: Eine Toilette mit Waschbecken benötigt beispielsweise 80cm x 80cm Platz = 0,64 Quadratmeter Grundfläche

Mehrfache gleichzeitige Nutzungen auf einer Grundfläche  
Ist eine Grundfläche fest im Grundriss vergeben (z.B. Toilette mit Waschbecken) stellt sich die Frage:
Sind auf dieser Grundfläche noch andere Nutzungen gleichzeitig möglich ?

Beispiel Toilette: Über der Toilette befindet sich ein Hängeschrank mit Türchen.
Der Hängeschrank hat 3 Böden mit der Fläche Länge x Breite 40cm x 20cm = 0,24 Quadratmeter  Ablagefläche geschlossen
0,24 Quadratmeter  Ablagefläche geschlossen x Höhe  20cm = 0,048 Kubikmeter Ablageraum geschlossen

Neben der Toilette befindet sich noch eine Ablage mit der Fläche 40cm x 10cm = 0,04 Quadratmeter Ablagefläche offen

Unter dem Waschbecken befindet sich ein Schank.
Der Waschbeckenschrank hat 2 Böden mit der Fläche Länge x Breite 30cm x 60cm  = 0,18 Quadratmeter Ablagefläche geschlossen
0,18 Quadratmeter Ablagefläche geschlossen x  Höhe 30cm = 0,054 Kubikmeter Ablageraum geschlossen
 
Das Waschbecken hat eine Arbeitsfläche von 10x40cm = 0,04 Quadratmeter Arbeitsfläche

Hängeschrank = 0,24 Quadratmeter  Ablagefläche geschlossen
Ablagefläche offen 0,04 Quadratmeter
Waschbeckenschrank = 0,18 Quadratmeter Ablagefläche
Waschbecken = 0,04 Quadratmeter Arbeitsfläche
Summe 0,5 qm

Die Toilette mit Waschbecken benötigt eine Grundfläche = 0.64 qm
Die mehrfache gleichzeitige Nutzung bietet zusätzlich 0,46 qm Ablagefläche
Als Arbeitsfläche steht für kurzfristige Nutzung 0,04 qm zur Verfügung

      Summe

Ablagefläche

geschlossen

Hängeschrank
0,24 qm
Waschbeckenschrank
0,18
0,42 qm
Ablagefläche
offen
Toilettenablage
0,04 qm
  0,04 qm
Arbeitsfläche Waschbecken
0,04 qm
  0,04 qm
       
       0,5 qm

Auflistung der Flächen

Bereits das detaillierte Auflisten aller Flächen in der Toilette/ Waschbecken vermittelt sehr viel mehr Einblick als der jetzige Darstellung der Funktionsflächen insgesamt.
Ebenso wird es möglich die Flächen verschiedener Modelle einfach zu vergleichen.

Jetzt kann man die Grundfläche und die gleichzeitig nutzbare Ablagefläche in Bezug setzen.
0,64 qm Grundfläche  = 100 %
0,46qm Ablagefläche =  71,87 %
Ergebnis:
In der Toilette wurde im Verhältnis zur Grundfläche  71,87 % zusätzliche Ablagefläche geschaffen.


Das Ganze geht natürlich auch mit dem Ladevolumen zu berechnen.

Macht man das mit allen Bereichen und Ablageflächen im Wohnmobil ergibt sich die gesamte Ablagefläche/ Ladevolumen eines Fahrzeuges.
Diese gesamte Ablagefläche/ Ladevolumen könnte man mit der Grundfläche der Fahrzeuges ins Verhältnis bringen.
Das gibt dann den Raumnutzungs-Koeffizienten =  Verhältnis Grundfläche des Fahrzeuges ( Fahrzeuglänge x Breite) zu den geschaffenen Bereichen Schlafen, Sitzen, Naßbereich, und den zusätzlichen Ablageflächen.

Alternative Nutzungen

Eine weitere wichtige Eigenschaft von Flächen ist die Möglichkeit der alternativen Nutzung einer Fläche.


Beispiel Dusche mit eigenem Raum
Hat die Dusche einen eigenen Raum benötigt dieser die Grundfläche 80x80cm = 0,64 qm

Dusche mit runder Glastür nach innen
Hat die Dusche eine runde Glastür welche sich nach innen in den Duschraum schiebt, ist die Installation einer stabilen Kleiderstange eventuell nicht möglich. Der Stauraum ist in der Nutzung eingeschränkt.

Alternative Nutzung dauerhaft als Kleiderschrank = 0 qm
Alternative Nutzung dauerhaft als Abstellfläche = 0,64qm
Alternative Nutzung Abstellfläche am Boden  = 0,64 qm

Beispiel Dusche mit stabiler Holztür nach Außen
Hat die Dusche eine eigene Tür, kann in der Dusche eine stabile Kleiderstange fest installiert werden. Dann kann die Dusche alternativ als Kleiderschrank und Stauraum benutzt werden.
 
Alternative Nutzung Dusche oben dauerhaft als Kleiderschrank = 0,64 qm = 80cm Kleiderstange
Alternative Nutzung Dusche unten dauerhaft als Abstellfläche = 0,64qm x Höhe = Ablagevolumen

Beispiel Dusche in der Toilette integriert
Ist die Dusche im gleichen Raum wie die Toilette wird ebenfalls eine Grundfläche von 0,64qm benötigt. Eine gleichzeitige Nutzung ist jedoch nicht oder nur schwer möglich.
Ebenso wird die Nutzung als Kleiderschrank nicht möglich sein oder nicht angenehm möglich sein. Wer möchte seine Kleidung schon auf Dauer in die Toilette hängen.

Natürlich sind das hier nur die Grundideen, welche mit den beteiligten Gruppierungen Wohnmobilhersteller, Benutzer, Zeitschriftenredaktion, Verbände, etc. gemeinsam entwickelt werden sollten.

 

Beispiel Duschtüre als Lüftungshilfe für Bettdecke
Wie weit die alternative Nutzung in der Praxis wirklich geht, sei noch an diesem kleinem Beispiel gezeigt.
Nach dem Aufstehen sollte die Bettdecke zum Lüften einige Zeit aufgehängt werden.

Die stabile Duschtüre zum Öffnen nach außen bietet eine Möglichkeit, die Bettdecke zum Lüften über die geöffnete Duschtüre zu hängen. Dauerhaft, ohne eine andere Funktion zu stören.
Versuchen Sie das mal mit einer elegant nach innen wegdrehenden runden Plexiglastüre. Geht nicht.


Ist so etwas praxisrelevant ?
Für mich als Alleinreisender: ja.

Und für eine vierköpfige Familie spielt wahrscheinliche jeder cm Ablagefläche, Aufhängemöglichkeit, alternative Nutzung etc. eine große Rolle, ob der Urlaub zum gemeinsamen Erholung oder zum täglichen Chaos wegen Platzmangel wird.

Alternative Nutzung mit Ausschluss

Die Nutzung einer Alternative schliesst die Nutzung einer anderen aus.

Hubbett
Wird in einen Integrierten das Hubbett heruntergelassen wird die Nutzung der Fahrersitze ausgeschlossen.
Wird in einem Teilintegrierten ein Hubbett herabgelassen, wird dadurch die Nutzung der Sitzgruppe ausgeschlossen. Ebenso schon gesehen, dass gleichzeitig die Aufbautüre versperrt wird.
Hier stellt sich die Frage, ob es da nicht so etwas wie ein Brandschutzverordnung gibt, welche das Zustellen von Fluchtwegen verbietet.

Begrifflichkeiten

Begriffe zu Raumnutzungs-Kennzahlen

Grundfläche:  gemessen in Quadratmeter Länge x Breite des Grundriss
Ablagefläche offen: Dinge können dauerhaft auch bei der Fahrt dort liegen bleiben
Arbeitsfläche: Dinge können dort während der Benutzung aufgelegt werden, müssen aber während der Fahrt wieder verstaut werden.
Ablagefläche geschlossen: Fläche zum dauerhaften Verstauen von Dingen, Staubfrei geschlossen durch einen Verschluss (Tür oder Rollo)
Ablageraum geschlossen: Ablagefläche geschlossen x Höhe = Volumen zum dauerhaften Verstauen von Dingen, Staubfrei geschlossen durch einen Verschluss (Tür oder Rollo)
Nutzung: eine Tätigkeit oder Funktion, welche auf einer Grundfläche ausgeführt wird. Dafür sind Möbel und Inventar fest eingebaut
Gleichzeitige Nutzung: Tätigkeit oder Funktion, welcher auf der Fläche einer Nutzung gleichzeitig ausgeführt werden können, ohne die eigentliche Nutzung zu behindern.
Alternative Nutzung: Wenn eine Grundfläche für eine Nutzung nicht benötigt wird, kann diese alternativ benutzt werden.
Alternative Nutzung kurzzeitig: bis zur nächsten Nutzung kann etwas anderes auf dieser Fläche gemacht werden. Fahrersitze nutzen als Wohnraumsitze
Alternative Nutzung dauerhaft: die Fläche kann dauerhaft anders genutzt werden. z.B. Alkoven dauerhaft als Stauraum nutzen.

Beispiel:
Alkoven Grundfläche 200cm x150cm = 3,0 Quadratmeter   x 60cm Höhe = 1,8 Kubikmeter
Nutzung = Schlafen Fläche 200cm x150cm = 3,0 Quadratmeter
Alternative Nutzung dauerhafte
Kinderspielplatz  200cm x150cm x 60cm Höhe = 1,8 Kubikmeter
Stauraum  200cm x150cm x 60cm Höhe = 1,8 Kubikmeter 

Der Unterschied ermöglicht die Auswahl 

Da im Wohnmobil nur ein begrenzte Grundfläche zur Verfügung steht, erscheint es sinnvoll, die vorhandene Grundfläche so effektiv wie möglich zu nutzen.

Die Werbeprospekten sprechen oft von Platzoptimierung.
In den Wohnmobilzeitschiften werden viele Informationen über Wohnmobile veröffentlicht.
Oftmals wird aus dem Interesse der Leser eine Kaufentscheidung.
Jedoch erst in der Praxis macht man dann mit dem Wohnmobil die ersten eigenen Erfahrungen.
Wie praxisgerecht einzelne Details des Grundriss oder der Einrichtung eines Wohnmobil wirklich sind, stellt sich erst im Lauf der Zeit heraus.

Ein aktuelle Reisemobil-Kaufberater spricht in der Checkliste die meisten relevanten Themen an.
Es bleibt jedoch meist den Leser überlassen, selbst eine Bewertung der Relevanz eine Themas einzuschätzen oder nach dem ersten Eindruck zu entscheiden .
Natürlich sind persönliche Wünsche und Präferenzen des Kunde die wichtigsten Kriterien für die Auswahl.
Allerdings ist eine Auswahl nur dann möglich, wenn die Unterschiede bekannt sind.

Aus den genauen Angaben der Ladeflächen und des Ladevolumens der einzelnen Bereiche eines Wohnmobile könnten die gleichen exakten Information bereitgestellt werden, wie diese jetzt bereits für die Gewichtsberechnung existiert.

Gemeinsamer Nenner

Wie oben angekündigt ist jetzt später und hier mehr zum Thema: Fahrzeughöhe sparen.

Die Zeitschrift Reisemobil veröffentlicht in der Ausgabe September 2013 die Rankliste der Europäischen Zeitschriften für besondere Leistungen der Fahrzeughersteller

Einen Preis bekam ein Fahrzeughersteller, welche einen Teilintegrierten um sage und schreibe einige cm niedriger machte als das Vorgängermodell.
Worin bitte besteht der Vorteil eines Fahrzeuges, welches weniger zu bieten hat als sein Vorgänger?

Wenn es so einfach ist einen Preis zu bekommen, bitte hier können Sie sich austoben.

Hier sind weiter Kriterien, welche demnächst von der Internationalen Fachjury prämiert werden könnten.
-Das Bett mit der kürzesten Liegefläche;
-das Wohnmobil mit der geringsten Ablagefläche bei gegebener Fahrzeuglänge;
-Toiletten ohne Fenster und den kleinsten Dachluken;
-Heckgaragen mit den kleinsten Klappenflächen im Verhältnis zum Volumen;
-die kleinsten Fensterflächen im Verhältnis zum Innenrahmen;
-Fensterformen, zu denen es in ein paar Jahren vermutlich keine Ersatzfenster geben wird;
-die grösste Fläche, welche durch die Benutzung der Toilette blockiert wird;
-die unpraktischste Art Kleider zu lagern, bestenfalls ist der direkte Blick garantiert unmöglich, zum Beispiel Zugriff um die Ecke;
-die grösstmöglich zu blockierende Grundfläche durch das Herunterlassen eines Hubbettes;
-dazu der Sonderpreis:  Die gleichzeitig größte Anzahl von blockierten Türen durch das Herablassen eines Hubbettes;   
-Anzahl der unnötigen Verzierungen bei der Heckleuchtengestaltung, welche es in ein paar Jahren vermutlich nicht mehr nachzukaufen geben wird;
-größte Fläche von Heckverzierungen ohne Funktion;
etc.

You design it.
We name it.

Wohnmobil ist ihr Geschäft.
Wohnmobil ist eine Lebensform vieler Menschen.
Da sollte ein gemeinsamer Nenner der Vernunft und Effizienz gefunden werden können.

Mit freundlichen Grüßen
Felix Tauscher