D Der Zeitplan für den Ausbau

15 Jahre probieren 3 Jahre planen

Nach 15 Jahren Vollzeit Womo musste ich mir aus technischen Gründen mein zweites Wohnmobil planen. Ich hatte drei Jahre mit intensiver Suche auf Messen verbracht. Mangels verfügbarer Fertigfahrzeuge, welchen meinen logischen und praxiserfahrenen Vorstellungen entsprachen, musste ich mein zweites Fahrzeug komplett selbst planen, den Koffer bauen lassen und dann ausbauen. Nach dem Einlegen eines Lattenrostes, einer Matratze und einer Fertig-Toilette war das Fahrzeug für mich nutzbar. Für den restlichen Ausbau hatte ich keinen Zeitdruck und konnte mich jedem Detail des Grundrisses und des Ausbaues akribisch widmen, Alternativen ausprobieren und beurteilen.

Gab es mehrere sinnvolle Alternativen für Etwas, bzw. konnte ich mich nicht entscheiden, dann versuchte ich eine vorläufige Lösung zu finden, welche auch noch später Änderungen nach dem zukünftigen Erkenntnisstand ermöglichen würde.

 
Für zwei Personen ist mehr Platz notwendig. Waschmaschine, Gefrierschrank, Brennstoffzelle, Roller, Fahrräder brauchen extra Platz.
In vielen Grundrissen wird viel Raum für mich Unnötiges ver(sch)wendet, z.B. durch Gläserschränke. Oder das Raumgefühl schränkt die Nutzbarkeit ein, z.B. bei einer offenen Toilette.
Oder die von daheim gewohnten Proportionen werden auf das Raumgefühl im Womo übertragen durch meterweise sehr kleine, schwer zugängliche Oberschränke.
In manchen Wohnmobilen kann man am besten laufen, sitzen und schauen. Auf neun Meter ist meist nicht mehr realer Nutzen als auf sieben Meter.
Wenn man aber die Fahrzeuglänge von neun Metern bewegen will, dann wäre es eine sehr interessante Aufgabe, diesen Raum mit einer eigenen Planung zu optimieren und von einem Hersteller umsetzen zu lassen.
Auf Basis Iveco Daily bietet z.B. die Firma TST raumoptimierte Grundrisse mit Slideouts und kann flexibel Kundenwünsche umsetzen.
https://tst-fahrzeugbau.com
Jedes Projekt ist interessant und es kann etwas außergewöhnliches entstehen.

Dazu noch ein Gedanke zum Grundriss.
Jeden Funktionsbereich für sich alleine auf das wirklich notwendige raumoptimieren. 
Dann die Funktionsbereiche zusammen setzen, verschieben, kombinieren.
Sollte das weniger als die ursprünglich geplante Länge ergeben, dann kann entweder die Länge gekürzt werden, denn jede unnötige Länge schränkt den Reisenutzen ein.
Oder der Extra-Platz kann für etwas sinnvolles genutzt werden: Fitnessgeräte, E-Piano, Platz für eine noch unbekannte zukünftige variable Verwendung. 

Ich hatte drei Jahre Zeit für die Planung und habe jeden Zentimeter mehrfach berechnet, gezeichnet, überprüft, verworfen und wieder neu gezeichnet.
Die Länge und die Breite waren durch 15 Jahre Praxis in einem 7meter Länge x 2,25meter Breite Womo gesetzt. Im täglichen Leben funktioniert länger und breiter nicht, jedenfalls nicht in meinem realen Womo Leben.