Die Evolution beginnt mit bekannten Problemen



Hallo Explorer,

Danke für den Bericht
,Der Anfang vom Ende‘  
Ausgabe 2020-2  
Seite 42ff 

Durch die Eigenplanung meines Wohnmobiles habe ich mich mehrere Jahre intensiv mit den Kabinenbauern und Techniklieferanten beschäftigt.

Trotz der Auswahl von guten Komponenten von renommierten Lieferanten und Herstellern bin ich gelegentlich an die Grenzen der versprochenen Leistungsfähigkeit der Produkte gestoßen.

Hier ein Überblick:
Flachsolarpanele, welche sich nach kurzer Zeit delaminiert haben. Nach vielen Reklamationsschreiben und der Ablehnung der Reklamation wegen angeblicher Falschmontage durch den Händler, wurde mir der Preis für die delaminierten Flachsolarpanele rückerstattet. Ich habe dann wieder Glaspanele gekauft. Die Demontage-und Montagekosten musste der Händler übernehmen, andernfalls würden ihm eventuell weitere Lieferungen durch den Großhändler verweigert.

Ein 12 Volt-LiFePo-Batterie-220 Volt Wechselrichter-Ladebooster-Sicherungs-Universal-Stromversorgungs-Wunder-Kombigerät der ersten Stunde, (heute würde das Powerstation heißen), welcher mehrmals den Transformator von E-Pianos zerstört hat, aber trotzdem nicht ausgetauscht wurde. Erst als der 220 Volt Wandler anstelle der zu erwartenden 220 Volt dann über 400 Volt angezeigte hatte, wurde ein Ersatzgerät geliefert. Das Ersatzgerät hat dann beim Ladevorgang durch die Lichtmaschine unerklärliche Ampereschwankungen zwischen 16 bis 35 Ampere erzeugt. Nur durch eine Gerichtsverfahren wurde der Kaufpreis erstattet. Auch hier bliebt der Händler auf den Kosten sitzen.

Ein Gefrierschrankfach, dessen Verriegelungshebel mehrfach eingefroren und gebrochen ist.
Dachfenster, deren Dichtung nicht bündig abgedichtet haben.

Fensterrollos die nicht schließen.

Fensterollos deren Verriegelung nicht fest verpresst sind.

Soft-Close-Schubladenauszüge, welche sich im geschlossen Zustand unlösbar arretiert haben.

Ein Gasherd, dessen Zündflamme falsch eingestellt war.

Halteriegel für Airlineschienen, welche unterschiedliche Winkel haben und deshalb nicht plan verschraubbar sind.

Eine TrockenTrennToilette, welche von mir so beschrieben wird: Wenn das die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück. Die Oberfläche der Schüssel ist offenporig, in die Poren dringt Schmutz ein und lässt sich nicht wieder reinigen. Der Aufbau ist verschachtelt und hat unreinigbare Bereiche
Der Mechanismus ist unnötig kompliziert und dreckanfällig. Die Story dieser TrockenTrennToilette ist sehr gut gemacht, aber völlig realitätsfern. Also gutes Marketing für ein schlechtes Produkt, welches der Grundidee der Trockentrenntoilette vollkommen widerspricht.


Durch Produktfehler lernt man die Technik besser kennen.
Man lernt auch die Serviceabteilung der Hersteller kennen.
In manchen Fällen lernt man auch die Techniker der Hersteller kennen.

In manchen Fällen konnten 
aus der Praxis heraus
Verbesserungsvorschläge an die Hersteller gemacht werden.

In manchen Fällen wird man von den Herstellern jahrelang nur abgewimmelt.

In manchen Fällen wird man von den Herstellern für dumm verkauft.

In einem Fall konnte das defekte Gerät erst per Gerichtsbeschluss zurück gegeben werden.


Im großen und ganzen gehören diese Erfahrungen wohl bei der Selbstplanung und beim Selbstausbau mit dazu.

Wenn sich meine Reklamationen teilweise auch über mehrere Jahre hingezogen haben, so nutze ich doch mein Fahrzeug seit der Auslieferung der Leerkabine auf dem Fahrgestell täglich.
So betrüblich ich meine Erfahrungen bisher auch empfand, diese sind harmlos gegenüber den von ihnen geschilderten Umständen.


Ihr Bericht ‚Der Anfang vom Ende’ ist erschütternd.
Anscheinend haben einige Kunden ihr bestelltes Fahrzeug niemals erhalten, oder in einem unbrauchbaren Zustand erhalten.

Danke für die offene und ehrliche Berichterstattung durch den EXPLORER.
Das ist wirklich ein Einstellung, welche Probleme beim Namen nennt und den Leser vor Schaden bewahren kann.


Mit freundlichen Grüßen
Felix Tauscher