Eine Energiequelle mehr oder weniger?
Es besteht die Möglichkeit auf Gas im Womo zu verzichten und mit Strom zu kochen.
Auf den meisten Reiserouten wird es möglich sein Gas zu bekommen. Der Gasherd ist zusätzlich eine Redundanz für die Raumheizung und funktioniert immer, auch ohne Strom.
Lithium Batterien sollen nicht permanent voll geladen sein.
Wohin also mit dem vielen Solarstrom im Sommer oder nach langen Fahrten?
Ich habe mir für den Extrastrom ein
Rommelsbacher Infrarot Kochfeld gekauft.
Damit bekommen die Batterien den überschüssigen Strom verbraucht und ich habe zusätzlich eine redundante Kochmöglichkeit.
Auf diese Art kann ich auch herausfinden wie weit der Solarertrag überhaupt fürs Kochen ausreichend wäre.
Im Winter ist es in Deutschland nahezu unmöglich den notwendigen Strom fürs kochen mit Solar zu erzeigen, egal ob 400 Wp oder 1000Wp Solarplatten flach auf dem Dach liegen.
Falls es nichts zu kochen gibt, kann der Strom mit einem Elektroheizlüfter abgebaut werden.
Die Frage entweder Gas oder Strom reduziert die Möglichkeiten.
Im permanenten Überlebensmodus des Campers ist es sinnvoller nach den zusätzlichen Möglichkeiten für den Notfall zu fragen.
Beim Ausfall eines Systems sollten möglichst viele Redundanzen existieren.
In meinen 23 Jahren Womo ist schon so ziemlich alles ausgefallen. Und da spielt es keine Rolle ob der Ausfall auf der großen Weltreise oder am Baggersee um die Ecke passiert.
Ein gewisser Unterschied besteht schon: Vom Baggersee könnte ich im Notfall heimlaufen.
Gerade deshalb sollten Langzeitfahrzeuge noch mehr Redundanzen einplanen und auf möglichst einfache Technik aufbauen.
Die große Menge an gespeicherter Energie ist der eine große Vorteil von Gasflaschen.
Der andere, fast noch größere Vorteil ist die Einfachheit der Gasnutzung. Ein Gasherd funktioniert solange, solange sich in der Gasflasche Gas befindet. Der Gasherd kann mit einem Streichholz
gezündet werden.
Ein Gasherd dient gleichzeitig als Notfallheizung.
Ebenso benötigt eine Truma S3004 Gasheizung keinen Strom und keine Elektrik. Die Zündung erfolgt mit einer 1,5 Volt Batterie. Falls diese ausfallen sollte, reicht ebenfalls ein
Grill-Gasanzünder.
Mit der Truma Zündflamme kann ein gut isoliertes Wohnmobil bei minus 10 Grad Außentemperatur auf plus 10 Grad Innenraumtemperatur gehalten werden.
Die Zündflamme benötigt 30 Gramm Gas pro Stunde. 30 Gramm Gas mal 24 Stunden ist 720 Gramm Gas am Tag. 11kg Gas geteilt durch 720 Gramm Gas entspricht 15,27 Tagen.
2 mal 11 kg Gasflasche bedeuten dann 30,54 Tage nicht erfrieren.
So könnte man den Grad der Autarkie berechnen.
Bei 4 Wochen Winterwolken spielt es keine große Rolle ob 200 Wp Solar oder 1400Wp Solar auf dem Tag liegen. Bei Wolken kommt nicht viel Strom an.
Eines der unwichtigsten Kriterien ist das Aussehen. Es spielt eine untergeordnete Rolle wie etwas aussieht, es muss bei Minus 20 Grad im Winter das Wohnmobil zuverlässig warm machen und essen
kochen wäre auch überlebensdienlich.
Das ist aber alles für eine Sommer Schönwetter-Wochenend-Städtetrip-Stellplatzhopping-Wohnmobil-Tour nicht von großer Bedeutung.
Es gibt noch einen Punkt.
Ein möglicher zukünftiger Fahrzeugverkauft.
Umso eingeschränkter und spezifischer die Eigenschaften meines Fahrzeuges sind, umso kleiner wird die potentielle Käufergruppe.